Text und Recherche: Ute Uhlemann, Peter Gawenda

Das Kremkehaus wurde um 1700 von dem Gutsherrn von der Osten aus Dubkevitz für seinen leibeigenen Stellmacher und Kossäten Kremke erbaut.

Das Wohnhaus wurde so groß gebaut, dass noch weitere (drei bis vier) Handwerker mit ihren Familien darin wohnen und arbeiten konnten. Die Miete wurde durch Abgaben ihrer Produkte oder durch Arbeitsleistung abgegolten.

Die zahlreichen Kinder der Familien mussten für Essen und Trinken beim Gutsherrn arbeiten. Sie schliefen im Dachgeschoss in den Abseiten auf Stroh.

Nach 1720 wurde das Haus nacheinander von verschiedenen Handwerkerfamilien bewohnt:

  • einem Schneider; der Geselle schlief unter der Treppe
  • einem Stellmacher; der Geselle schlief in der Werkstatt (heute Café)
  • einem Schuhmacher
  • einer Weißnäherin
  • einer Putzmacherin
  • einem Glaser

Nach 1945 wurde das Haus noch von Flüchtlingsfamilien und einem Schneider bewohnt.

Die in den letzten Jahrhunderten verwendeten Gebrauchsgegenstände sind liebevoll gesammelt und in allen Räumen zu besichtigen.

Aus: Museumsführer 2021, Unser Museum, 50 Jahre Historische Handwerkerstuben Gingst

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